Nehmen Sie die Ladungssicherung ernst!

Mit der am 20. Mai 2019 in Kraft tretenden EU-Richtlinie (2014/47/EU) wird jede vorgenommene Ladungssicherungskontrolle in ein europaweites Verkehrsunternehmensregister eingetragen. Dabei gilt: je öfter Mängel in der Ladungssicherung festgestellt werden, desto höher fallen die Strafen aus. Der Strafrahmen kann bis zum Entzug der Gewerbeberechtigung gehen. Lesen Sie im folgenden Blog, wie mit der sogenannten 4F-Regel eine bestmögliche Sicherung von Ladegut erfolgen kann.

Regelkonforme Ladungssicherungskontrolle

Bereits im Jahr 2014 hat der EU-Rat die Richtlinie für eine „regelkonforme Ladungssicherungskontrolle“ beschlossen, mit 20.05.2019 tritt diese nun endgültig in Kraft. Gemäß dieser EU-Richtlinie überprüft die Exekutive, dass der sichere Fahrbetrieb nicht beeinträchtigt wird und keine Gefährdung von Leben, Gesundheit, Sachwerten oder der Umwelt besteht. Die Strafen treffen nicht nur den Fahrer, sondern auch den Anordnungsbefugten des Unternehmens.

Die 4F-Regel der Ladungssicherung

Die richtige Ladungssicherung ist ein wesentlicher Beitrag zur Erhöhung der Sicherheit im Straßenverkehr. Das Merkblatt der AUVA zeigt auf, wie mit der sogenannten 4F-Regel (Fahrzeug, Formschluss, Friktion, Finale) eine bestmögliche Sicherung von Ladegut gewährleistet werden kann.

Fahrzeug. Die Qual der Wahl!

Jede Ladung benötigt das richtige Fahrzeug. Folgendes ist für den sicheren Transport unabdingbar:

  • maximal zulässiges Gesamtgewicht
  • maximale Achslasten
  • Stirnwand, …
  • Aufbaufestigkeit
  • Aufbauten (Galerie, …)
  • maximale Belastung der Zurrpunkte

Wenn einer der oben angeführten Punkte nicht entspricht, dann kann eine ordnungsgemäße Ladungssicherung nur mit erhöhtem Aufwand realisiert werden.

Formschluss. Jede Lücke eine Tücke!

Die Ladung sollte so lückenfrei wie möglich verstaut werden und damit einen sogenannten Formschluss der Ladung zu erzielen. Formschluss wird durch allseitiges, lückenloses Anlegen der Ladung an den Laderaumbegrenzungen erreicht. Ein Verrutschen der Ladung muss ausgeschlossen sein.

Friktion. Was reibt, das bleibt!

Es gilt: je größer die Reibung, desto geringer ist der Sicherungsaufwand.  Folgendes wird empfohlen:

  • saubere, besenreine Ladefläche
  • Verwendung von Anti-Rutsch-Matten
  • Vermeidung von Verunreinigungen, Nässe, Eis, Schnee und Öle

Finale. Formschluss vor Kraftschluss!

Für die Sicherung gibt es grundsätzlich zwei Arten: Formschluss und Kraftschluss. Dabei gilt immer Formschluss vor Kraftschluss.

Formschluss erfolgt durch:

  • Sichern durch Umschlingen
  • Direktes Anschlagen von Gurten (hohe Sicherungskraft!)

Kraftschluss erfolgt durch:

  • Niederzurren (schwer zu berechnen, viele Gurte notwendig, hoher Zeitaufwand)

Fazit: Nehmen Sie die Ladungssicherung nicht auf die leichte Schulter!

Das Thema Ladungssicherung wird sehr häufig unterschätzt. Bitte beachten Sie, dass bereits vermeidlich kleine, ungefährliche Gegenstände enorme Kräfte entwickeln können. Wie in allen Arbeitsbereichen ist auch betreffend der Ladungssicherung der Arbeitgeber dafür verantwortlich, dass seine MitarbeiterInnen korrekt unterwiesen werden.

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