Lithiumbatterien – ein neues Brandrisiko?

Lithiumbatterien, also Energiespeicher, die Lithium enthalten finden eine immer breitere Anwendung in unserem Leben. Diese Batterien werden zunehmend bei Spiel- und Werkzeug über Smartphones und E-Bikes bis hin zu Haushaltsgeräten eingesetzt. Aber wie gefährlich ist der Einsatz dieser Batteriesysteme eigentlich?

Regeln im Umgang mit Lithiumbatterien

Grundsätzlich kann man sagen: wenn nicht gerade ein grober Fehler in der Fertigung vorliegt, dann sind unbeschädigte Lithium-Akkus in der Regel sicher. Die Brandgefahren stecken in mechanischen Beschädigungen, Überladungen oder technischen Defekten.

Folgende Grundregeln sind im Umgang mit Lithiumbatterien zu beachten:

⦁ Beschädigte und defekte Akkus an die Verkaufs- oder Sammelstelle zurückbringen
⦁ Tiefentladene Batterien (zum Beispiel durch einen Kurzschluss) nicht mehr verwenden
⦁ Batterien von Hitzequellen fernhalten
⦁ Nur geeignete Ladegeräte verwenden
⦁ Lithium- und NiMH-Zellen nicht gemeinsam einsetzen
⦁ Nicht in der Nähe von brennbaren Materialen laden
⦁ Aufladungszustand zwischen 20% und 80% halten

Wo werden Lithiumbatterien am besten gelagert?

Lithiumbatterien sollten trocken und ohne große Temperaturschwankungen gelagert werden. Tiefe Temperaturen über einen längeren Zeitraum sind zu vermeiden, um einer Tiefentladung vorzubeugen. Auch Feuchtigkeit darf keinesfalls in die Batterie gelangen.

Für die gewerbliche Lagerung werden brandschutztechnisch getrennte Räume beziehungsweise ausreichende Sicherheitsabstände (mindestens 5 Meter) und eine automatische Brandmeldeanlage empfohlen. Bitte vermeiden Sie gemischte Lagerungen mit anderen Produkten.

Was tun, wenn es dennoch zu einem Brand kommt?

Im Falle eines Brandes kann es bei sehr leistungsfähigen Akkumulatoren (zum Beispiel für Elektrofahrzeuge) zu Verpuffungen in Form einer schlagartig auftretenden Druckwelle kommen. In diesem Fall verständigen Sie bitte umgehend die Feuerwehr. Kleine Brände bei Smartphones, Laptops oder Ähnlichem bekämpft man am besten mit einer Löschdecke. Feuerlöscher sollten nicht eingesetzt werden, zumal diese eine chemische Reaktion auslösen. Aufgrund ihrer Giftigkeit sollte man die aufsteigenden Dämpfe auf keinesfalls einatmen.

Die Gefahr lauert im Müll!

Zusammenfassend kann man sagen, dass das Risiko für einen Akkubrand eher gering ist. Aber dadurch, dass es inzwischen viele Millionen Lithiumbatterien gibt, kommt es eben immer mal wieder vor. Das größte Brandrisiko steckt allerdings in Mülldeponien. Leider landen immer mehr Batterien im Restmüll und damit steigt das Brandrisiko für die Abfallwirtschaft. Lithiumbatterien entzünden sich leicht, wenn diese beschädigt werden und das Innere in Kontakt mit Feuchtigkeit und Luft kommt.

„Dass es in den letzten fünf Jahren so viele Brandfälle in der Abfallwirtschaft gegeben hat, ist aufgrund unserer Forschungsergebnisse auf diese Batterien zurückzuführen. Sie landen als Fehlwürfe im Müll und führen als Zündquellen in den Aufbereitungsanlagen dann zu Schäden“, so Abfallwirtschaftsexperte Roland Pomberger.

Hier finden Sie Sammelstellen von Lithiumbatterien in Ihrer Nähe: https://www.elektro-ade.at/elektrogeraete-sammeln/karte-sammelstellen-oesterreich/

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