Klau am Bau – so können Sie sich schützen!

Man kann es kaum glauben, aber auf Baustellen wird so ziemlich alles geklaut. Egal ob Winkelschleifer oder Bohrmaschine – mitgenommen wird alles, was nicht niet- und nagelfest ist. Lesen Sie in unserem Blogbeitrag, wie Sie Ihre Baustelle vor Diebstahl schützen bzw. wie Sie den Schaden geringhalten können.

 

88 Prozent der Unternehmen wurden bestohlen

Die KFV-Befragung aus dem Jahr 2021 zeigt, dass 88 Prozent der Unternehmen von Baustellendiebstählen mit hohen Schadenssummen betroffen waren. In dieser Studie wurden 101 Baufirmen und 49 Baumaschinenverleiher befragt. „Es ist davon auszugehen, dass die Dunkelziffer bei Diebstählen auf Baustellen weitaus höher ist. Gerade große Baufirmen tendieren dazu, nicht jeden Diebstahl zur Anzeige zu bringen,“ erklärt Hans-Peter Seidl vom Bundeskriminalamt.
(Quelle: https://www.kfv.at/baustellendiebstaehle-gelegenheiten-machen-diebe/)

Art der gestohlenen Güter variiert!

Es zeigt sich, dass tendenziell immer mehr hochwertigere Güter entwendet werden. Die Art der gestohlenen Güter hängt aber auch meist von der jeweiligen Marktsituation und der Nachfrageentwicklung ab. Materialdiebstahl tritt gehäuft auf, wenn Rohmaterialien wie zum Beispiel Holz, auf dem internationalen Markt eine Preissteigerung durchmachen.

Leider werden die Täter meist nicht gefasst und die Materialien tauchen auch nie wieder auf. Für Bauunternehmen und Handwerker ist das natürlich eine erhebliche Störung des Prozessablaufs. Wenn benötigte Materialien oder Werkzeuge plötzlich fehlen, dann können diese nicht immer zeitnah ersetzt werden. Hinzukommt, dass der Diebstahl häufig auch noch von Vandalismus begleitet wird.

Wer haftet für den Diebstahl?

Neben dem ganzen Ärger drängt sich natürlich die Frage auf, wer für den Diebstahl haftet, wenn der Täter unbekannt ist. Dies ist ganz unterschiedlich und hängt von einigen Faktoren ab.

  • Können auf der Baustelle spezielle Verantwortlichkeiten von einzelnen Unternehmen oder einem Bauherrn ausgemacht werden?
  • Wurde eine Versicherung abgeschlossen – wenn ja, in welchem Rahmen?
  • Hat es sich bei dem Gestohlenen bereits um fix Verbautes gehandelt?
  • War das Gestohlene gut gesichert?

Im Streitfall sollte nachweisbar sein, dass man selbst gegen keine Obliegenheiten (zum Beispiel Fahrlässigkeit oder unzureichende Sicherung) verstoßen hat. Einen grundlegenden Einblick zur Einbruchsdiebstahl-Versicherung auf dem Bau liefert das Handbuch „Gut versichert am Bau?“ von der WKO.

Präventionstipps

Mit folgenden Tipps können Sie Schäden eventuell begrenzen bzw. die Anzahl der Diebstähle verringern.

  • Versicherung: vor Baubeginn klären, ob Versicherungen abgeschlossen wurden bzw. in welchem Rahmen und ob alles am aktuellen Stand ist. Oftmals zeigt sich, dass sich noch niemand für den Abschluss der Versicherung zuständig gefühlt hat bzw. eine nicht ausreichende Deckung vorhanden ist.
  • Einfriedung: Um das Baugelände vor Diebstahl und Vandalismus zu schützen, empfehlen sich immer Bauzäune. Der Zaun ist ein deutlicher Hemmschuh gegen unbefugtes Eindringen und erschwert die Mitnahme von größeren Geräten. Zusätzlich sorgen Schlösser dafür, dass das Betreten der Baustelle fast unmöglich ist.
  • Sicherung und Beleuchtung: Achten Sie auf eine ausreichende Sicherung der Baumaterialien und Werkzeuge. Baumaschinen sind besonders schwer zu ersetzen. Sichern Sie diese zusätzlich durch Radkrallen oder Lenkradkrallen. Für die Nächte ist auch an eine ausreichende Beleuchtung zu denken. Ergänzend sorgen Bewegungsmelder für Licht bei Annäherung zwielichtiger Gestalten.
  • Verantwortlichkeit: unternehmensinterne und baustellenallgemeine Verantwortlichkeiten müssen geklärt werden. Abläufe gehören klar definiert: wer soll welche Güter und Geräte nach Dienstschluss wo versperren? 
  • Wachsamkeit: Diebstähle passieren nicht nur in der Dunkelheit. Deshalb ist es ratsam, die Mannschaft generell auf das Thema „Diebstahl“ zu sensibilisieren. Zum Beispiel unbekannte Personen auf der Baustelle ansprechen und nach dem Grund des Aufenthaltes fragen. 
  • Wach- und Sicherheitsdienst: eine weitere Möglichkeit, um sich zu schützen, ist in ausgebildetes Sicherheitspersonal zu investieren. Der Vorteil ist, dass sofort persönlich reagiert werden kann, sobald sich Unbefugte auf dem Gelände befinden. Allerdings ist weiteres Personal immer mit zusätzlichen Kosten verbunden. Alternativ ist eine Videoüberwachung – vor allem in den Nachtstunden – in Betracht zu ziehen. Mithilfe von Kameras kann die Baustelle vor Diebstahl, Sachbeschädigungen und Vandalismus geschützt werden.

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